Im Lockdown gehören Gottesdienste zu den ganz wenigen Präsenzveranstaltungen, die erlaubt sind. Wir treffen uns – obwohl wir ein gutes Hygienekonzept haben – zurzeit trotzdem nicht zum Gottesdienst. Warum?
Der Kirchenvorstand hat sich die Entscheidung nicht leicht gemacht. Vor allem auf Weihnachtsgottesdienste zu verzichten war wirklich schmerzhaft. Wir wollten aber nicht das Risiko eingehen, dass volle Kirchen – selbst mit Abstand – Orte werden, an denen sich das Virus weiterverbreitet. So versuchen wir unseren Teil zur Eindämmung der Pandemie beizutragen.
Dennoch: Es ist nicht egal, ob wir Gottesdienste feiern oder nicht. Denn der Gottesdienst ist das Zentrum dessen, wozu eine Gemeinde da ist: Zusammenkommen und in Gemeinschaft auf Gott hören, ihn ehren, zu ihm beten und dann gestärkt durch den Alltag gehen. Das ist unser Herz – und es ist Gottes Herzensanliegen für uns. Wir können das nicht einfach „sein lassen“ und ersatzlos streichen. Zugegeben: In den letzten Jahren waren viele unserer Gottesdienste nicht sehr gut besucht. Schade. Aber letztlich geht es nicht um Besucherzahlen, sondern darum, dass gebetet und Gott geehrt wird.
Der Apostel Paulus schreibt im Römerbrief, Kapitel 12: Weil ihr Gottes reiche Barmherzigkeit erfahren habt, fordere ich euch auf, liebe Brüder und Schwestern, euch mit eurem ganzen Leben Gott zur Verfügung zu stellen. Ihm auf diese Weise zu dienen ist der wahre Gottesdienst und die angemessene Antwort auf seine Liebe.
Gottesdienst ist viel mehr als eine Stunde am Sonntagmorgen. Gottesdienst meint das ganze Leben. Sich immer wieder bewusst machen: Gott ist da. Genau jetzt, genau hier. Warum nicht kurz mit ihm sprechen? Wofür bin ich gerade dankbar? Worum will ich ihn bitten? Das dauert nur ein paar Sekunden und tut trotzdem so gut. Gott mitnehmen in den Alltag, in der Familie, bei der Arbeit. Die Perspektive offenhalten für den Himmel, sozusagen. Probieren Sie es doch mal aus!
Darüber hinaus – bis wir uns wieder in der Kirche treffen – gibt es zahlreiche Möglichkeiten, Gottesdienste im Fernsehen oder über das Internet mitzufeiern. Zwei gute Angebote möchte ich Ihnen an dieser Stelle mal empfehlen:
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Der Gottesdienst „#liveline“ aus Lübeck – einmal monatlich im Livestream bei Youtube (auch nachträglich abrufbar) und im Fernsehen bei BibelTV. Hier kann man sogar mitmachen, eigene Fürbitten an das Gottesdienstteam schicken und vieles mehr.
Informationen und Termine: www.static.liveline.info; Youtube-Channel des Kirchenkreises Lübeck-Lauenburg - Der Gottesdienst der Auferstehungsgemeinde in Mainz wird jeden Sonntagmorgen gestreamt – mit gemeinsamem Abendmahl und vielen interessanten Elementen. Erreichbar über www.auferstehungsgemeinde.de oder den Youtube-Channel der ev. Auferstehungsgemeinde Mainz. Auch dieser Gottesdienst kann nachträglich abgerufen werden.